Deutsche Schülermeisterschaften in Hildesheim, das Beste zum Finale! Platz 2 für Elisa
Am vergangenen Wochenende fanden in Hildesheim an der Bischofsmühle die diesjährigen Deutschen Schülermeisterschaften im Kanuslalom statt. Für den KKB ging dort Elisa Steinke in der Klasse weibliche Schüler Altersgruppe B (10 bis 12 Jahre) an den Start.
Man muss schon sehr lange zurückschauen, um die letzte Teilnahme des KKB an den Schülermeisterschaften zu finden. Umso erfreuter waren wir, dass Elisa sich bei den Westdeutschen Meisterschaften in Neuss im Frühjahr als Siegerin direkt für die Deutschen Meisterschaften qualifizierte.
Bei alldem muss man bedenken, dass Elisa erst seit letztem Jahr Kanuslalom Wettkämpfe bestreitet und mit ihren aktuell noch elf Jahren eine der jüngeren Teilnehmerinnen im Starterfeld ist!
Im Vorfeld der Meisterschaften wurden vom KV NRW aus zwei eintägige Trainingslager in Hildesheim durchgeführt, an denen Elisa als Mitglied der Talentfördergruppe teilnehmen durfte. Die Strecke an der Bischofsmühle besteht aus einem „kleinen“ und engen Kanal, in dem es drei Abfälle/Stufen gibt und der für Schüler schon recht anspruchsvoll ist.
Letzten Mittwoch ging es dann direkt nach der Schule auf nach Hildesheim, am Donnerstag konnten noch zwei Trainingseinheiten mit dem Stützpunkttrainer aus Neuss gefahren werden. Und auch am Freitag wurde noch einmal trainiert, diesmal gemeinsam mit Stützpunkt- und Heimtrainer.
Am Samstag standen dann die Qualifikationsrennen auf dem Plan (Bei Deutschen Meisterschaften werden samstags Qualis ausgefahren, nur eine bestimmte Quote darf dann sonntags im Halbfinale an den Start und davon wiederum die besten dann das Finale fahren). Insgesamt 15 Schülerinnen waren in Elisas Rennen am Start. Im ersten Lauf ging sie die Strecke konzentriert und motiviert an, die ersten 12 Tore wurden fehlerfrei befahren, doch dann passierte es. Im letzten Abfall fuhr sie zu direkt ins Kehrwasser und stand vor dem Aufwärtstor 13. Nach drei/vier Sekunden hatte sie das Boot korrigiert und konnte das Tor durchfahren, berührte es allerdings dabei mit dem Arm. Die Streckenschiedsrichter bewerteten dies zu unser aller Verwunderung mit 50 Strafsekunden. Auch ein schriftlicher Einspruch beim Hauptschiedsrichter änderte nichts an der Wertung. Das saß. Nun „musste“ der zweite Lauf gelingen, um noch unter die ersten zehn zu kommen und sich fürs Halbfinale zu qualifizieren. Noch einmal wurde die Strecke abgegangen und eine Fahrweise ohne großes Risiko abgestimmt. Trainer und Betreuer waren vor dem zweiten Lauf leicht nervös, sehr wahrscheinlich mehr als Elisa selbst. Der zweite Lauf gelang dann aber ohne große Schwierigkeiten, zwei Torstabberührungen und eine Fahrzeit von 118 Sekunden reichten für Platz 5. Puh! Erst mal alles wieder gut und Vorfreude auf den Sonntag.
Im Anschluss wurden noch die Mannschaftsrennen ausgetragen. Elisa startete dort zusammen mit zwei Sportlerinnen aus Schwerte und dem KST Rhein Ruhr als NRW Mannschaft, sowohl im Kajak Einer als auch im Canadier Einer.
Zuerst stand das Kajakrennen auf dem Programm, zwölf Mannschaften waren am Start. Als vorletzte gingen die drei auf die Strecke und fuhren mannschaftlich sehr geschlossen und konzentriert. Mit sechs Strafsekunden und einer Zeit von 120 Sekunden ging es aufs Podest, Platz 2 hinter dem Team aus Rheinland-Pfalz und vor der Mannschaft aus Bayern.
Kurz danach dann das Mannschaftsrennen im Canadier Einer in der gleichen Besetzung. Hier waren sechs Mannschaften am Start, auch hier fuhren Elisa, Nova und Lina als vorletztes Team. Und auch hier reichte es wieder für den 2. Platz, diesmal hinter der Mannschaft aus Bayern und vor der aus Leipzig.
Was für ein Abschluss des doch sehr langen Tages. Innerhalb einer Stunde zweimal Silber!!
Auf der noch einmal veränderten und anspruchsvoller ausgehängten Strecke mit nun 20 Toren ging es dann am Sonntagvormittag ins Halbfinale. Die Schülerinnen B starteten als vorletztes Rennen, so konnten vorher noch die männlichen Schüler B auf der Strecke beobachtet und der ein oder andere Tipp gegeben werden. Und wieder hieß es, kein zu großes Risiko eingehen. Mit einer Fahrzeit von 129 Sekunden und zwei Torstabberührungen gelang Elisa ein solider Lauf, der für Platz 5 und somit die Qualifikation für das Finale reichte. Die ersten fünf Platzierten lagen von der Fahrzeit her alle innerhalb von nur drei Sekunden. Es sollte also spannend werden.
Mit dem Einzug ins Finale waren eigentlich alle Hoffnungen und Erwartungen, die man aufgrund des bisherigen Saisonverlaufes haben konnte und durfte, bereits erfüllt. Jetzt gab es als Zugabe noch einen Finallauf obendrauf.
In diesem ging Elisa als fünftletzte an den Start. Angefeuert durch die Familie, die Trainer und die anderen NRW-Sportler ging es hoch konzentriert durch den Kanal, alle Tore wurden direkt und fehlerfrei befahren. Im unteren Teil der Strecke passierte es dann doch noch, das vorletzte Tor wurde leicht berührt. Noch intensiver wurden die Anfeuerungsrufe bis ins Ziel. Dort wurde dann die Zeit mit 126 Sekunden angezeigt. Aktuell mit den beiden Strafsekunden Platz 1, doch vier Starterinnen kamen ja noch. Direkt hinter Elisa kam die Favoritin Natalie Markwort aus Halle ins Ziel, und sie legte einen super Lauf hin und übernahm die Führung.
Banges Warten auf die letzten drei Starterinnen, und tatsächlich schaffte es keine davon mehr, Elisa vom 2. Platz zu verdrängen. Großer Jubel und eine Riesen Erleichterung bei allen.
Elisa strahlte und ballte die Faust, legte vor Freude noch zwei Eskimorollen hin und genoss den Triumph erst mal für sich alleine im Boot, bevor es dann nach dem Aussteigen ans Händeschütteln und Umarmen ging.
Ein wirklich toller Erfolg für Elisa, der bei der abschließenden Siegerehrung dann noch einmal lautstark vom ganzen NRW Team gefeiert wurde.
Zufrieden, aber auch müde ging es dann auf den langen Heimweg. In anderthalb Wochen steht zum Saisonabschluss noch der Wettkampf in Bad Kreuznach auf der Nahe auf dem Programm.